Was sind Brutblätter?
Brutblätter sind ein Highlight auf der Fensterbank. Sie zeichnen sich durch ihr schnelles Wachstum, Genügsamkeit und einfache Pflege aus.
Charakteristisch für die Zimmerpflanze ist ihr Blattschmuck und ihre einzigartige Form der Vermehrung über Brutknospen entlang der Blätter.
Auf den Betrachter wirken die verschiedenen Brutblattarten ungewöhnlich und spannend zugleich. Auch Goethe war von dieser Zimmerpflanze fasziniert und widmete ihr sogar das ein oder andere Gedicht. Daher nennt man die zur Familie der Dickblattgewächsen gehörende Pflanze auch umgangssprachlich „Goethepflanze“.
Brutblätter sind unter vielen verschiedenen Namen bekannt:
- Goethepflanze
- Wunderblatt
- Ferkelnde Sau
- Baum des Lebens
- Mutter-Kind-Pflanze
- Gremlins-Pflanze
- Henne mit Küken
- Alligator Pflanze (Alligator Life Plant)
- Gözyaşı çiçeği (Bedeutet: „Augentränen Pflanze“)
- Mother of Millions
- Mutter von Tausenden
- Devils Backbone
- Pathar Chatta
Das Brutblatt – Eine faszinierend schöne Zimmerpflanze
Brutblätter sind mit ihrem einzigartigen Erscheinungsbild ein echter Hingucker auf der Fensterbank.
Nicht nur Pflanzenliebhaber und Sammler, gerade auch Pflanzenanfänger und Kinder erfreuen sich am einzigartigen Erscheinungsbild.
Im Gegensatz zu anderen pädagogisch wertvollen Pflanzen wie beispielsweise der Kresse, kann man das Brutblatt zwar nicht essen,
dafür ist es aber eine wesentlich dekorativere Zimmerpflanze und fasziniert mit seinem außerordentlichen Vermehrungsdrang.
Kein Wunder also, dass viele diese besondere Zimmerpflanze mit Erinnerungen an die eigene Kindheit verbinden.
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Goethe und das Brutblatt
Schon der Naturforscher, Dichter und Denker Johann Wolfgang von Goethe war ein großer Fan des Brutblatt. Er beschäftigte sich mit vor allem der Kalanchoe Pinnata die unter dem Namen Bryophyllum calycinum im Jahre 1814 das erste mal nachweislich in Deutschland erwähnt wurde. Goethe sah das Brutblatt als etwas göttliches an und sah in ihr eine pantheistische Pflanze. Goethe beobachtete die wundersame Vermehrung der Pflanze über die Blattränder und widmete dem Brutblatt sogar das ein oder andere Gedicht:
Wie aus einem Blatt unzählig
-Goethe 1826
Frische Lebenszweige sprießen,
Mögst in einer Liebe selig,
Tausendfaches Glück genießen!
Durch ihre starke Vermehrung und die Widerstandsfähigkeit können Brutblätter als Symbol für Familie, Fruchtbarkeit, Stärke und Widerstandskraft angesehen werden. Sie sind somit das perfekte Geschenk, ob als kleine Aufmerksamkeit, zum Einzug, Hochzeit oder Geburt. Die ihr nachgesagten heilsamen Wirkungen machen das Brutblatt auch zum idealen Mitbringsel zur Genesung.
Welche sind die bekanntesten Arten?
Die Kalanchoe laetivirens wächst lediglich bis zu 20 Zentimeter hoch. Ihr Blattwerk ist besonders faszinierend, denn ihre Blätter erinnern von der Form an lang gezogene Herzen. Sie befinden sich auf einem kurzen Stiel und sind am Rand gezahnt. Die Blüten der Kalanchoe laetivires weisen eine grüngelbe bis grünweiße oder rosa Färbung auf.
Die Kalanchoe daigremontiana besitzt bis zu 30 Zentimeter lange, dreieckige, schmale und spitz zulaufende Blätter. Diese sind bräunlich gefleckt und selbst an derselben Pflanze in verschiedenen Grüntönen gefärbt. Kalanchoe daigremontiana kann eine Höhe bis zu 1,50 Metern erreichen. Der Saft der Pflanze ist giftig.
Bei der Kalanchoe pinnata handelt es sich um die eigentliche Goethe-Pflanze. Der Dichter wurde von ihrem Blattschmuck in den Bann gezogen und widmete ihr mehrere Gedichte. Sie wurde als erste Art in Europa eingeführt und zeichnet sich durch grünen bis olivfarbenen, elliptischen Blätter mit rotem Rand aus. Die Kalanchoe pinnata erreicht eine Höhe bis zu zwei Metern.
Sie findet besonders in der traditionellen Medizin Afrikas, Indiens, Chinas und Australiens als Heilpflanze Verwendung. Aufgrund ihrer antibakteriellen Eigenschaften kommt sie bei Infektionen und Hautkrankheiten, sowie bei der Desinfektion und Behandlung von Wunden zum Einsatz. In der ganzheitlichen Medizin dient sie zur Hemmung der Wehen und zur Behandlung von Unruhe und Asthma. Eine mögliche schmerzlindernde und tumorhemmende Wirkung ist noch nicht durch Forschungsergebnisse belegt.
Die Kalanchoe delagoensis wird oft noch unter ihrem alten Namen Kalanchoe tubiflora geführt. Besonders reizvoll wirken die grau-grünen Blätter und Stängel mit ihren violetten oder braunen Flecken. Die Färbung ist je nach Jahreszeit unterschiedlich ausgeprägt. Je nach Standort bildet die Pflanze auch röhrenförmige Blätter aus, die sich zum Stiel hin etwas verjüngen. An der Blattspitze befinden sich jeweils mehrere kleine Zähne, an denen sich Brutknospen entwickeln. Die Kalanchoe delagoensis erreicht eine Höhe bis zu 80 Zentimetern und bildet orangene bis rote, röhrenförmige Blüten aus. Längere Triebe biegen sich Richtung Boden und wachsen dort kriechend.
Bei der Kalanchoe Pink Butterfly handelt es sich um eine seltene Zimmerpflanze, die aus einer Kreuzung zwischen den Arten daigremontiana und delagoensis stammt. Die Kindel befinden sich an langen, spitzen Blättern und nehmen bei ausreichend Sonnenlicht eine wunderschöne rosa Färbung an. Aufgrund des geringen Anteils an Chlorophyll sind diese allerdings am schwierigsten groß zu ziehen. Hilfreich kann hierbei eine zusätzliche Beleuchtung sein.
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Wie muss ich das Brutblatt pflegen?
Brutblätter sind zwar nicht winterhart, eignen sich aber hervorragend als Zimmerpflanzen. Sie lieben einen hellen und warmen Platz, sollten aber nicht der direkten Mittagssonne ausgesetzt sein. Im Sommer fühlt sich die Pflanze auch auf der Terrasse wohl, sofern die Nachtemperaturen nicht unter 10 Grad fallen. Die Topfpflanze bevorzugt einen wind- und regengeschützten Standort und verträgt in den ersten Wochen im Freien noch kein direktes Sonnenlicht. Bei Aufenthalt im Freien können die Blätter eine andere Färbung annehmen.
Grundsätzlich sind alle Brutblattarten pflegeleicht, wenn man ein paar grundlegende Dinge beachtet. Als Substrat eignet sich eine gut durchlässige, sandhaltige Erde. Sie können diese entweder aus handelsüblicher Blumenerde und Sand selber mischen, oder Sie greifen auf Kakteenerde zurück. Der Topf sollte am Boden mit einer Drainage aus Tonkugeln oder Kies gegen Staunässe versehen werden, da sonst das Risiko besteht, dass das Wurzelwerk zu faulen beginnt und die Pflanze abstirbt. Das Brutblatt benötigt als Dickblattgewächs nur wenig Wasser. Der Boden muss vor dem Gießen komplett ausgetrocknet sein. Im Winter braucht diese tolle Zimmerpflanze so gut wie gar kein Wasser. Auf ein Absprühen der Blätter können Sie verzichten, weil eine niedrige Luftfeuchtigkeit für das Brutblatt kein Problem darstellt.
Sie sollten dem Brutblatt von Anfang April bis Ende September etwas Dünger verabreichen. Der Nährstoffbedarf der Topfpflanze ist sehr gering, und auf zu viel Dünger reagiert sie mit welligen, verformten Blättern. Aus diesem Grund können Sie bei Verwendung von handelsüblichem Dünger die Mengenvorgabe des Herstellers auf ein Drittel reduzieren. Fazit: Wenn Sie ein Brutblatt kaufen, entsteht Ihnen daraus nur ein geringer Pflegeaufwand.
Wie sollte ich das Brutblatt überwintern?
Brutblätter überwintern an liebsten an einem hellen Standort bei Temperaturen um die 10 Grad. Kühle Temperaturen und kürzere Tage fördern die Blüte gegen Ende des Winters. Ein zu warmer Platz dagegen führt zur Bildung von langen Trieben, die keine Blüten entwickeln. Alle paar Jahre ist die Zeit für einen größeren Topf gekommen. Das Brutblatt kann im Frühjahr umgetopft werden und sollte anschließend für die Dauer eines Jahres keinen Dünger erhalten. Je nach Art ist der Pflanzensaft ungiftig bis leicht giftig, weshalb Sie zur Vorsicht am besten Handschuhe verwenden. Auch für einen Rückschnitt ist das Frühjahr die richtige Jahreszeit. Schneiden Sie aber auf keinen Fall mehr als ein Drittel zurück.
Brutblatt Erfahrungen unserer Kunden:
Wie erfolgt die Vermehrung des Brutblatts?
Über die Jahre bekommt jedes Exemplar durch den Verlust alter Blätter einen kahlen Stamm und sieht nicht mehr so attraktiv aus. Jetzt ist der Zeitpunkt für die nächste Generation gekommen. Auch wenn die Vermehrung der Pflanze theoretisch über Stecklinge oder Samen möglich ist, wird man in der Regel die reichlich vorhandenen Kindel dafür nutzen. Diese brauchen in den ersten zwei Wochen eine ausreichende Feuchtigkeit, um sich zu entwickeln. Nach etwa sechs Monaten produzieren sie ihrerseits bereits Nachwuchs. Allerdings zeigen sich an ihm die ersten Blüten erst ab dem zweiten Jahr.
Die einfachste Variante ist die Vermehrung über die auf den Blatträndern gebildeten Blütenknospen (Kindel). Diese sollten in den ersten 14 Tagen stets feucht gehalten werden. Hierzu einfach auf feuchte Erde oder auf ein mit wenig Wasser gefülltes Glas setzen, sodass sich erste Wurzeln bilden können. Anschließend in Erde pflanzen, falls noch nicht geschehen. Die Vermehrung ist auch durch Abtrennen und Einpflanzen einzelner Blätter oder ganzer Stecklinge möglich.
Wie kann ich beim Brutblatt Schädlinge bekämpfen?
Das Brutblatt wird bei guter Pflege von Schädlingen gemieden. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann Mehltau die Blätter befallen. Diese Schädlinge erkennen sie an einem grauen Belag und gekräuselten oder eingerollten Blättern. Zur Bekämpfung können Sie beispielsweise ein Sud aus einigen Knoblauchzehen und kochendem Wasser ansetzen und nach Abkühlung damit die befallenen Pflanzenteile übersprühen. In seltenen Fällen treten Woll- oder Schmierläuse auf. Das Absprühen mit einer Mischung aus einem Sechstes Spülmittel, fünf Sechstel Wasser sowie etwas Spiritus führt in der Regel zum Erfolg. Wiederholen Sie die Anwendungen mehrmals im Abstand von wenigen Tagen. Eine Alternative zu Hausmitteln stellen biologisch abbaubare Produkte aus dem Fachhandel dar.
Heilwirkung
Bitte beachten Sie, dass wir unsere Brutblattpflanzen lediglich als Zimmerpflanze anbieten.
Wir raten hiermit ausdrücklich von jeglicher anderen Verwendung und insbesondere dem Verzehr ab.
Brutblättern werden unzählige heilsame Wirkungen nachgesagt. Bei der auffälligen vermehrungsfreudigen Erscheinungsbild ist es also kein Wunder dass es auch in der Schwangerschaft angewendet wird. So werden manche Arten bei Ekzemen, Entzündungen, Diabetes, Rheuma, Tumoren, Bluthochdruck und Schmerzen sowie zur Wundheildung z.B. in der traditionellen Medizin Afrikas, Indiens, China oder Australien verwendet. Aufgrund ihrer zugesprochenen antidiabetischen, antibakteriellen, immunosupressiven und antimutagenen Wirkungen sind sie auch heutzutage noch Gegenstand experimenteller Untersuchungen.
Gießen und Düngen
Das Brutblatt ist eine sehr genügsame Pflanze, weshalb der zeitliche Aufwand für das Gießen und Düngen im Vergleich zu anderen Pflanzen weitaus niedriger ist.
Grund für den geringen Wasserbedarf des Brutblatts ist die botanische Zugehörigkeit zur Familie der Sukkulenten. Dieser Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „saftreich“. Das erklärt die ungewöhnlich dicken Blätter und Stängel dieser Pflanzenart. Wie alle Sukkulenten weist das Brutblatt eine besonders hohe Fähigkeit auf, Wasser zu speichern und ist daher nicht auf regelmäßige Wassergaben angewiesen.
Stehen die Pflanzen im Freien an einem Platz, wo das Pflanzgefäß bei Regenwetter Wasser aufnehmen kann, ist ein zusätzliches Gießen nicht nötig. Ausnahmen stellen nur sehr lange Trockenperioden dar. Bitte beachten Sie, dass eine zu hohe Wasserzufuhr den Brutblättern mehr schadet als Phasen von Trockenheit. Brutblätter, die als Zimmerpflanzen verwendet werden, benötigen erst bei aufgetrockneter Erde wieder Wasser.
Bei der Gabe von Wasser darauf achten, den Bodenbereich zu gießen. Empfehlenswert ist die Verwendung von handwarmem Gießwasser, eine Wasserzufuhr in der prallen Sonne sollte aufgrund der Verbrennungsgefahr für die Pflanze vermieden werden.
Die Überprüfung, ob Ihr Brutblatt Wasser benötigt, ist einfach: Drücken Sie eines der Blätter vorsichtig zusammen. Fühlt es sich fest an, hat die Pflanze genug Wasser. Erst wenn die Blätter weicher werden und die Spannung nachlässt, ist Gießen nötig.
Die Gabe von Dünger ist bei der Pflege des Brutblatts nicht zwingend erforderlich, solange die Pflanze wunschgemäß gedeiht. Wenn Sie ihr Brutblatt dennoch unterstützen möchten, düngen Sie lediglich in der warmen Jahreszeit bzw. in den Sommermonaten. Die Abstände zwischen den Düngergaben können etwa drei bis sechs Wochen betragen. Bei Verwendung von Flüssigdünger reicht die Hälfte der Menge aus, die auf der Verpackung angegeben ist. Gaben von Kakteendünger können ebenfalls deutlich reduziert werden.